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"Groβes zärtliches Brasilien": Das Brasilienbild in den Werken von Heinrich Eduard Jacob

Obgleich Heinrich Eduard Jacob 1932 Brasilien bereiste und in der Folge zahlreiche Zeitungsartikel darüber veröffentlichte sowie drei Bücher mit brasilianischer Thematik verfasste, ist er in Brasilien nahezu unbekannt. Der folgende Aufsatz stellt den Lebensweg des Journalisten und Schriftstellers sowie seine brasilianischen Werke Treibhaus Südamerika (1934), Sage und Siegeszug des Kaffees (1934) und Estrangeiro. Einwandererschicksal in Brasilien (1951) näher vor und setzt ihn in den Kontext zu den anderen deutschsprachigen Autoren, die in den 30er und 40er Jahren über Brasilien geschrieben haben. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Flüchtlinge des Nationalsozialismus wie u.a. Stefan Zweig, Richard Katz Wolfgang Hoffmann-Harnisch, Frank Arnau und Marte Brill. Hinsichtlich des von Jacob in den Werken vermittelten Brasilienbildes wird deutlich, dass er, wie so viele, in Brasilien das "Land einer Zukunft", wie er es nannte, und eine vermeintlich vorhandene "Rassendemokratie" erkannte. Indes hinderte ihn dies nicht, die sprichwörtliche brasilianische Herzlichkeit als Schein zu entlarven und auf existierende problematische Fragen wie die der Kaffeepolitik und auf die negativen Auswirkungen des vom Vargas-Regime geförderten Nationalismus hinzuweisen. Damit vertrat er eine Ansicht, die derjenigen seines Freundes Stefan Zweig entgegenstand.

Heinrich Eduard Jacob; Stefan Zweig; das Brasilienbild in der deutschsprachigen Literatur; deutschsprachige Reiseliteratur; Exilliteratur


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