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Sprachmittlung im Klassenraum: Theoretische Befunde und Anwendungsmöglichkeiten von Übungen aus der Dolmetschausbildung als Sprachmittlungswerkzeug im Rahmen der DaF-Ausbildung

Linguistic Mediation in the Classroom: Theoretical Contributions and the Applicability of Interpreting Training Exercises as Mediation Tool in the Context of German as a Foreign Language Teaching

Zusammenfassung

Der Forschungsbereich der Mehrsprachigkeitsdidaktik hat sich als „Weiterentwicklung des kommunikativen Ansatzes” etabliert (NEUNER 2009NEUNER, G. Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen Grundlagen - Dimensionen - Merkmale: Zur Konzeption des Lehrwerks ‚deutsch.com‘. 2009. Verfügbar unter: Verfügbar unter: http://www.hueber.de/sixcms/media.php/36/Neuner-Mehrsprachigkeitsdidaktik.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2016.
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:2) und die Sprachmittlung (SM) ist - als sogenannte fünfte Fertigkeit neben den vier Fertigkeiten ‚Hören‘, ‚Sprechen‘, ‚Schreiben‘ und ‚Lesen‘ - zunehmend ins Visier von Didaktikern gerückt. In der Fachliteratur werden verschiedene Aktivitäten sprachlicher Art “wie Übersetzen, Dolmetschen, Zusammenfassen und Paraphrasieren” unter dem Konzept der SM (EUROPARAT 2001EUROPARAT; Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Berlin et al.: Langenscheidt, 2001.: 25; 89-90) zusammengefasst. Die SM als handlungsorientierte Kompetenz bedarf einer Reihe von spezifischen Ansätzen, Methoden, Konzepten, Materialien und Inhalten. Im Rahmen des Studiums des Faches Deutsch als Fremdsprache im Bundesstaat Rio de Janeiro wird der SM bislang noch sehr wenig systematisierte Aufmerksamkeit als Möglichkeit zur Entwicklung des Sprachlernbewusstseins gewidmet. Der vorliegende Beitrag zielt darauf hinab, die theoretisch angeleiteten und praxisorientierten Überlegungen über durchgeführte Übungssequenzen im Bereich Sprachmittlung in einer Studierendengruppe des Doppelstudiengangs portugiesische und deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft ohne Dolmetschkenntnisse vorzustellen. Durch Übungsangebote werden Elemente der Dolmetschwissenschaft gezielt und zielgruppengemäß in die DaF-Ausbildung eingeführt. Das Ziel der Durchführung von Übungssequenzen besteht darin, kulturelle und sprachliche Kenntnisse miteinander zu kombinieren und Studierende nicht nur für die Thematik zu sensibilisieren, sondern ihnen auch Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, damit sie kreativer mit der Fremdsprache umgehen können.

Stichwörter:
DaF-LehrerInnenausbildung; Sprachmittlung; Dolmetschwissenschaft

Abstract

Within the research on multilingual didactics, the communicative approach ended up giving way to new developments linked to interculturality (NEUNER 2009NEUNER, G. Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen Grundlagen - Dimensionen - Merkmale: Zur Konzeption des Lehrwerks ‚deutsch.com‘. 2009. Verfügbar unter: Verfügbar unter: http://www.hueber.de/sixcms/media.php/36/Neuner-Mehrsprachigkeitsdidaktik.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2016.
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: 2). In foreign language teaching, the so-called linguistic mediation (LM) was considered to be the fifth competence - alongside the linguistic competences of Lesen, Schreiben, Hören and Sprechen. The specialized literature brings together different communicative activities such as „translation, interpretation, paraphrase summaries“ under the umbrella concept of LM (EUROPARAT 2001EUROPARAT; Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Berlin et al.: Langenscheidt, 2001.: 25; 89-90). Linguistic mediation is an action-oriented competence and requires further development of approaches and methods, as well as specific materials and contents. In the context of the training of German language teachers in Brazil, little systematic attention is still given to LM as a possibility for the development of conscious language learning. The article aims to present theoretical and practical reflections on LM exercises developed with a group of ‘Portuguese-German’ double major students without previous knowledge of (conference) interpreting techniques. These exercises enabled the introduction of (conference) interpreting techniques in the training of teachers through activities well suited to the objectives and profile of the group. The goal was to promote cultural and linguistic knowledge in such a way that students were not only sensitized towards multicultural dimensions of dialogical encounters, but that they also developed instruments to deal creatively with their own learning of FL.

Keywords:
Teachers’ Training in German as a Foreign Language; Linguistic Mediation; Interpreting Studies

Resumo

Na pesquisa em didática multilíngue, a abordagem comunicativa deu lugar a um novo desenvolvimento ligado à interculturalidade (NEUNER 2009NEUNER, G. Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen Grundlagen - Dimensionen - Merkmale: Zur Konzeption des Lehrwerks ‚deutsch.com‘. 2009. Verfügbar unter: Verfügbar unter: http://www.hueber.de/sixcms/media.php/36/Neuner-Mehrsprachigkeitsdidaktik.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2016.
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: 2). Nesse contexto, a chamada mediação linguística (ML) alcançou o status de quinta habilidade - ao lado das habilidades linguísticas de Lesen, Schreiben, Hören e Sprechen. A literatura especializada reúne diferentes atividades comunicativas tais como “tradução, interpretação, resumos paráfrases” sob a ideia de ML (EUROPARAT 2001EUROPARAT; Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Berlin et al.: Langenscheidt, 2001.: 25; 89-90). Sendo uma competência voltada à ação, a ML requer o desenvolvimento e aprofundamento de abordagens e métodos, bem como materiais e conteúdos específicos. No contexto da formação de professores de Língua Alemã no Brasil, pouca atenção sistematizada ainda é dada à da ML como possibilidade de desenvolvimento da aprendizagem consciente de línguas. O artigo tem como objetivo apresentar reflexões teórico-práticas sobre exercícios de ML desenvolvidos com um grupo de estudantes da Habilitação Português-Alemão sem conhecimentos prévios de técnicas de interpretação. Estes possibilitaram a introdução de técnicas de Interpretação na formação de professores através de atividades adequadas aos objetivos e perfil do grupo em questão. Objetivou-se fomentar conhecimentos culturais e linguísticos de tal forma que os alunos sejam não apenas sensibilizados em relação à dimensão multicultural da interlocução mas que também disponham de instrumentos para lidar de forma criativa com a própria aprendizagem de LE.

Palavras-chave:
Formação de professores de ALE; mediação linguística; Estudos da Interpretação

1. Einführung

Mit der Globalisierung und der zunehmenden Mobilität von Menschen, Gütern, Dienstleistungen, sowie mit dem Zuwachs von Migrationsbewegungen als mittelbare und unmittelbare Auswirkung von verschiedenen internationalen Konflikten in den letzten Jahren, treten die zwischenmenschliche Kommunikation und die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Forschung im Fremdsprachen- und im Translationsbereich auf die Tagesordnung. Im europäischen Rahmen hat diese Debatte noch einmal an Schwung gewonnen, seitdem aufgrund zunehmender Migration ab 2015 die Begrenztheiten der interkulturellen Kommunikation in formellen und informellen Institutionen bemerkbar wurden (FREUDENBERG 2008FREUDENBERG, R. Sprachmittlung im interkulturellen Kontext: Mehrsprachigkeit als Chance für DaF/DaZ-Studierende. In: CHLOSTA, C.; LEDER, G.; KRISCHER, B. (Hrsg.). Auf neuen Wegen. Deutsch als Fremdsprache in Forschung und Praxis. Tagungsband der 35. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache 2007 an der Freien Universität Berlin. Göttingen: Universitätsverlag, 2008, 431-442.).

Sowohl die Fremdsprachenforschung als auch die Forschung im Bereich der Dolmetschwissenschaft (i. A. dazu PÖCHHACKER 2015PÖCHHACKER, F. (ed.) Routledge Encyclopedia of Interpreting Studies. New York: Routledge , 2015, 552p., aber auch PÖLLABAUER und BANCROFT im selben Band) haben sich seit geraumer Zeit solchen Herausforderungen aus ihren verschiedenen interdisziplinären Perspektiven heraus gewidmet.

Während in der sogenannten Mehrsprachigkeitsdidaktik der kommunikative Ansatz langsam den Weg für neue didaktische Entwicklungen bahnte, die die Interkulturalität als Merkmal neuer Lehr- und Lernkonzeptionen hervorhoben (NEUNER 2009NEUNER, G. Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen Grundlagen - Dimensionen - Merkmale: Zur Konzeption des Lehrwerks ‚deutsch.com‘. 2009. Verfügbar unter: Verfügbar unter: http://www.hueber.de/sixcms/media.php/36/Neuner-Mehrsprachigkeitsdidaktik.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2016.
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: 2), haben Fachleute im Bereich der Dolmetschwissenschaft sich auch zunehmend über die technischen Fragen des Dolmetschens hinaus der soziopolitischen und ethischen Tragweite des Berufs vor allem in seiner Dimension als sprachlich und interkulturell vermittelndes Handeln gewidmet (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.).

Basierend sowohl auf meiner Expertise in der Ausbildung von DaF-Lehrenden im Hochschulbereich als auch im Bereich Dolmetschwissenschaftsforschung, dient der vorliegende Beitrag der Anregung eines theoretisch angeleiteten und praxisorientierten Einblicks in die Sprachmittlung sowie ihre Anwendung im Rahmen der Ausbildung von angehenden DaF-Lehrenden. Als Prämisse gilt, dass beide Forschungsbereiche interessante Einblicke in die Thematik der Entwicklung der Sprachmittlung als Fertigkeit innerhalb und außerhalb des DaF-Klassenraumes geben können2 2 „Dies beinhaltet auch die Vermittlung von Kompetenzen und Strategien, die bei den Lernenden herausgebildet werden müssen, damit Sprachmittlung nicht nur als Unterrichtsziel, sondern darüber hinaus auch in realen Kommunikationssituationen funktionieren kann” (FISCHER 2012: 3). .

Wie in diesem Beitrag gezeigt, können Reflexionen aus dem Bereich der Dolmetschwissenschaft die Einbeziehung und Adaption von didaktischen Tools des Dolmetschtrainings in die Fremdsprachendidaktik untermauern, mit dem Ziel, Studierende für die interkulturelle Dimension ihrer pädagogischen Praxis zu sensibilisieren und ihre Sprechkompetenz in der deutschen Sprache zu fördern.

Zu Beginn werden hier theoretische Überlegungen zum Thema Sprachmittlung dargelegt - diese haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dienen lediglich der Darstellung und Auslegung der Hauptelemente der Diskussion, um Gemeinsamkeiten zwischen den Forschungsbereichen der Fremdsprachendidaktik und der Dolmetschwissenschaft aufzuzeigen. Im zweiten Teil werden sprachförderliche Übungen dargestellt, die im Rahmen eines zweistündigen Workshops zum Thema Sprachmittlung im Februar 2017 mit Studierenden des Doppelstudiengangs portugiesische und deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft, die über keine Dolmetschkenntnisse verfügten, an der Landesuniversität des Bundesstaates Rio de Janeiro (UERJ) durchgeführt wurden. Diese sind an sprachförderliche Übungen angelehnt, die i. d. R. im ersten Ausbildungsjahr eines Dolmetschaufbaustudiums vorgenommen werden3 3 Auf eine tiefgründige Behandlung der Unterscheidungsmerkmale von ‚Aufgaben‘ und ‚Übungen‘ (im Sinne der Unterscheidung zwischen Aufgaben und Übungen wie von FUNK et al. 2014 erarbeitet) wird hier bewusst verzichtet, da dies den Rahmen des Beitrags sprengen würde. .

Schließlich wird das Potenzial solcher Ansätze für die Förderung der Sprachmittlungskompetenz im Rahmen des DaF-Studiums diskutiert.

2. Sprachmittlung - Schnittstellen zwischen der Fremdsprachen- und Dolmetschwissenschaftsdidaktik

Die Fachbereiche der Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft und der Fremdsprachwissenschaft haben sich zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte der Geisteswissenschaften etabliert (cf. u. a. PÖCHHACKER 2007PÖCHHACKER, F. Introducing Interpreting Studies. New York: Routledge, 2007. über das Übersetzen und Dolmetschen und BAUSCH et al. 2007BAUSCH, K-R. et al. Das Lehren und Lernen fremder Sprachen als Gegenstand von Wissenschaften. In: BAUSCH, K-R. et al. (Ed.) Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen: UTB, 2007, 1-9.: 1ff über die Fremdsprachenforschung und Fremdsprachendidaktik; REIMANN 2014REIMANN, D. Sprachmittlung. 2014. Verfügbar unter: Verfügbar unter: https://www.unidue.de/imperia/md/content/prodaz/reimann_sprachmittlung.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2017.
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).

Während die Übersetzungswissenschaft auf eine langjährige Geschichte in Lehre und Forschung zurückschaut, hat die Dolmetschwissenschaft erst einige Jahre nach dem offiziellen Debüt des Simultandolmetschens während der historischen Nürnberger Prozesse ihren Weg in die Forschung gefunden (TAYLOR-BOULADON 2011TAYLOR-BOULADON, V. Conference Interpreting - principles and practice. Adelaide: Crawford House, 2011.). Dies ging meist auf die akademische Neugierde sogenannter ‚practisearchers‘ zurück, also BerufsdolmetscherInnen, die sich der Erforschung bestimmter Phänomene und Techniken des Dolmetschens gewidmet haben (GILE 2009GILE, D. Basic Concepts and Models for Interpreter and Translator Training. Amsterdam: John Benjamins, 2009.).

Empirische Überlegungen zum Lehren und Lernen von Deutsch als Fremdsprache sind erst in den 1980er-Jahren verstärkt erfolgt und nahmen von da an einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Diese Forschungsfelder haben sich zu verschiedenen Zeiten ihrer Entwicklung mit der Idee der ‚Transmission‘, ‚Transposition‘ oder kurzum der ‚Translation‘ von Sprachen befasst. Während die Übersetzungswissenschaft sich mit der Frage nach der Übersetzbarkeit von Sprachen und ihrer Begrenztheit widmete, lieferte die Übersetzungsmethode im 19. Jahrhundert dem Fremdsprachenunterricht eine pädagogische Basis für die Fremdsprachendidaktik. Die zu einem viel späteren Zeitpunkt systematisierte Erforschung des Dolmetschens befasste sich ebenfalls hauptsächlich mit der Überführung des Sinns einer Kommunikation (LEDERER 1997LEDERER, M. La theorie interpretative du sens: un resume. Revue des lettres et de traduction, n. 3, 11-20, 1997. Verfügbar unter: Verfügbar unter: http://documents.irevues.inist.fr/bitstream/handle/2042/41819/1997_3_11-20.pdf?sequence=3 . Letzter Zugang: 29.12.2017.
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). Die Forschung in der Dolmetschwissenschaft ist ferner in verschiedenster Weise von dem sogenannten cultural turn (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.) betroffen worden. Im Rahmen dieses Beitrags ist es sicher nicht möglich, die einzelnen Auswirkungen von kulturellen Aspekten auf die Theorie und Praxis des Übersetzens, des Dolmetschens und des Fremdsprachenunterrichts zu vergleichen. Diese Kenntnisse hatten jedoch einen unmittelbaren Effekt auf die Reflexionen über die Rolle von Lehrenden, ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen (Ebenda).

Bevor hier auf didaktische Elemente eingegangen wird, d. h. ‚wie‘ Studierende entsprechende Fähigkeiten entwickeln und trainieren können, wird zunächst eine kurze Darstellung der vielen Definitionen von Sprachmittlung im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts und der Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft vorgestellt. Die Fragen, die sich stellen, sind folgende: Wie wird Sprachmittlung in den drei Forschungsbereichen verstanden? Sprechen wir über dasselbe Phänomen? Wenn nicht, bieten dann die Gemeinsamkeiten eine solide Schnittstelle für die praktische Arbeit im DaF-Klassenraum? Die Fachliteratur zeigt, dass vor allem im Bereich der Didaktik von Subkomponenten / Subfertigkeiten in der Dolmetschausbildung relevante Ansätze gefunden werden können für einführende und sensibilisierende Übungen von angehenden SprachmittlerInnen.

Im Rahmen dieser drei Forschungsfelder - im Sinne dieses Beitrags sind hauptsächlich die Forschungsfelder des Fremdsprachenunterrichts bzw. der Fremdsprachendidaktik und der Dolmetschwissenschaft von Bedeutung - erlangte das Konzept der Sprachmittlung (SM) einen zunehmend höheren Stellenwert (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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und PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.). Caspari (2008: 60 apud FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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: 5) zeigt, dass der Begriff Sprachmittlung als Oberbegriff „für verschiedene Formen der mündlichen und schriftlichen Übertragung von Texten in eine andere Sprache” steht. Er ist erstmalig als Begriff im Jahre 1980 von Otto Monien geprägt worden als Allgemeinbezeichnung für Akteure, die mit Überführungen jeglicher Art zwischen Sprachen arbeiten (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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).

Die Übertragung eines Textes A in einer Sprache in einen Text B in einer anderen Sprache ist eine komplexe Angelegenheit und der Komplexitätsgrad erhöht sich in erheblichem Maße zum einen, wenn Dialekte, Soziolekte und Idiolekte in Betracht gezogen werden und zum anderen, wenn es sich um Texte unterschiedlicher Medien handelt (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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: 6-7).

Die aufgeführte Debatte scheint das Übersetzen und Dolmetschen in denselben Makrokontext der Sprachmittlung zu binden, doch in der Fachliteratur sind klare Unterschiede erkennbar. Kade (1968: 35 apud FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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: 7), ein Spezialist und auch Vorreiter im Bereich der Translation Studies (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 10) unterstreicht den fixierten Charakter einer Übersetzung und die kontinuierliche Möglichkeit der Überprüfung des Ausgangstextes zur besseren Anpassung des Zieltextes.

Beim Dolmetschen wird der Diskurs mündlich und zeitnah produziert. Der Ausgangstext steht außerhalb der kontrollierbaren Umwelt des Dolmetschers, der sich unter ständigem Zeitdruck um die Produktion eines bestmöglichen Zieltexts bemüht 4 4 „Otto Kade (1968), one of the pioneers of translation studies as an academic discipline, used the German term Sprachmittlung (‘language mediation’, or linguistic mediation) as the most comprehensive designation of his object of study, and defined translation and interpreting as the principal conceptual subdivisions thereof” (PÖCHHACKER 2008: 10). .

Der internationale Dolmetscherverband AIIC bietet eine klare begriffliche Unterscheidung zwischen den Übersetzungs- und Dolmetschtätigkeiten und bietet auch Einblicke in die Differenzierung der Natur und des Ziels beider Aktivitäten:

Interpretation is spoken, translation is written. Interpretation therefore makes use of particular linguistic resources: the original speaker's ideas are transmitted as spoken words, with a particular rhythm and intonation, making use of rhetorical devices and gestures. (…) Interpretation is therefore not so much a linguistic profession as an information and communication profession5 5 AIIC. “Interpreting is not translating”. aiic.net. 2012. Erreichbar unter: http://aiic.net/p/4002. Letzter Zugang: 20.05.2017. .

Weitere Spezialisten im Bereich der Dolmetschwissenschaft haben sich zum Thema der Multiplizität der Translationsmöglichkeiten geäußert und im Rahmen jener Unterscheidung den Weg für die Schnittstellen, die wir Sprachmittlung nennen können, bereitet. Pöchhacker (2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.) stellt eine bedeutende Entwicklung der interdisziplinären Arbeit zwischen Übersetzungstheorie und -praxis und kulturtheoretischen Themen an der steigenden Zahl an Tagungen fest, die sich der Thematik in den letzten zwei Jahrzehnten in Europa gewidmet haben.

Der/die SprachmittlerIn im Bereich der Dolmetschwissenschaft bekam verschiedene Bezeichnungen wie

‘middleman’, ‘broker’, ‘go-between’ and ‘gatekeeper’, and could be extended by such terms as ‘facilitator’, ‘agent’, ‘advocate’ or ‘conciliator’ (cf. ROBERTS 1997: 13-14). These and other terms are not easily distinguished and exhibit considerable conceptual overlap (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 13)6 6 “The list, as reviewed in Wadensjö (1998: 62-68), includes ‘middleman’, ‘broker’, ‘go-between’ and ‘gatekeeper’, and could be extended by such terms as ‘facilitator’, ‘agent’, ‘advocate’ or ‘conciliator’ (cf. ROBERTS 1997: 13-14). These and other terms are not easily distinguished and exhibit considerable conceptual overlap” (PÖCHHACKER 2008: 13). .

Für Pöchhacker jedoch ist „jeder Dolmetscher ein Mittler (zwischen Sprachen und Kulturen), aber nicht alle Mittler sind Dolmetscher“7 7 “[...] every interpreter is a mediator (between languages and cultures), but not every mediator is an interpreter” (PÖCHHACKER 2008: 14). . Die Bedeutung der Sprachmittlung für die Dolmetschwissenschaft / Interpreting Studies wurde im Laufe der Jahre von Spezialisten debattiert u.a. im Rahmen anderer Themenbereiche, ebenso wie die Rolle des Sprachmittlers und Machtausübung verschiedenster Agenten, auch inmitten sozialer Konflikte8 8 Laut Pöchhacker “[…] interpersonal mediation cannot be discussed without reference to such features of human interaction as intentions, objectives, expectations, attitudes, status, power or conflicts” (Ebenda). . Somit steht die Forschung im Bereich des Dolmetschens auch vor Herausforderungen, die mit Besonderheiten, Anforderungen und Erwartungen an interkulturelle VermittlerInnen (ohne Ausbildung) in community settings zusammenhängen (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 21).

Hier seien die letzten Forschungen zum sogenannten Bereich des non-professional interpretings genannt. Die Publikation „Non-professional Interpreting and Translation - State of the Art and future of an emergent field of research” vom Jahr 2017 sammelte Beiträge eines an der Universität Bologna angesiedelten Forschungsprogramms, welches die ‚First International Conference on Non-professional Interpreting and Translation‘ zum Thema veranstaltete. Die Beiträge schneiden genau die Themen an, die von BerufsdolmetscherInnen und sogenannten ‚practisearchers‘ zum Teil lange vernachlässigt wurden (ANTONINI et al. 2017ANTONINI, R.; CIRILLO, L.; ROSSATO, I.; TORRESI, L. Non-professional Interpreting and Translation - State of the Art and and future of an emergent field of research. Amsterdam: Johns Benjamins, 2017.), nämlich den Einsatz von Dolmetschtechniken oder Fertigkeiten seitens LaiendolmetscherInnen.

Der Forschungsbereich bietet interessante Erkenntnisse, die für den Bereich der traditionellen Dolmetschwissenschaft relevant sind, wie z. B. die Frage der Rolle, der Macht und der Identität eines Dolmetschers als Mittler in verschiedenen settings. Selbst die Überlegung, dass die traditionelle Umwelt eines Konferenzdolmetschauftrags kontrolliert und kontrollierbar ist, wird allmählich in Frage gestellt.

Im Rahmen der Forschung von Sprachmittlungsaufgaben von Laiendolmetschern werden auch die Performanz und Ausgleichsstrategien von Kindern als SprachmittlerInnen in migrationsbedingten Situationen erforscht. Die Analyse von ‚language brokerage experiences‘ wirft u. a. auch Licht auf die Notwendigkeit der Erforschung von Auswirkungen solcher Kindheitserfahrungen auf die Identität und das Selbstbewusstsein von Erwachsenen, die sich später der Dolmetschkarriere widmen (BAUER 2017BAUER, E. Language Brokering - Mediated manipulations and the role of the translator/ interpreter. In: ANTONINI, R.; CIRILLO, L.; ROSSATO, I.; TORRESI, L. Non-professional Interpreting and Translation - State of the Art and future of an emergent field of research. Amsterdam: Johns Benjamins , 2017.).

Was die Fremdsprachenforschung anbelangt, steht im Rahmen des europäischen Referenzrahmens für Fremdsprachen neben den Kompetenzen der ‚mündlichen Produktion‘, ‚schriftlichen Produktion‘, des ‚Hör(-seh)-Verstehens‘ und des ‚Leseverstehens‘ inzwischen auch die ‚Sprachmittlung‘, welche als ein grundlegendes Merkmal der zivilgesellschaftlichen Bildung und als Mittel zur Schaffung von Toleranz verstanden wird. Diese soll durch die bewusste Auseinandersetzung mit interkulturellen Themen und durch spezifische didaktische Werkzeuge gefördert werden (EUROPARAT 2001EUROPARAT; Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Berlin et al.: Langenscheidt, 2001.: 25-26). Laut Fischer war

„das gesteigerte Interesse an der Sprachmittlung [...] vor allem auf fremdsprachenpolitische Gründe zurückzuführen: Neben der bereits erwähnten Präsenz im GER, wurde die Sprachmittlung auch im Rahmenplan ‚Deutsch als Fremdsprache‘ für das Auslandsschulwesen (vgl. BAUSCH et al. 2009BAUSCH, K-R. et al. Das Lehren und Lernen fremder Sprachen als Gegenstand von Wissenschaften. In: BAUSCH, K-R. et al. (Ed.) Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen: UTB, 2007, 1-9.) aufgenommen.” (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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: 2).

Nach der Auffassung von Caspari und Schinschke (2012CASPARI, D.; SCHINSCHKE, A. Sprachmittlung: Überlegungen zur Förderung einer komplexen Kompetenz. Fremdsprachen Lehren und Lernen, 1, 40-53, 2012. Verfügbar unter: Verfügbar unter: https://elibrary.narr.digital/content/pdf/99.125005/flul201210040.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2017.
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) ist die SM eine viel zu komplexe Fertigkeit, um als ‚5. Kompetenz’ zu gelten. Sie stünde somit auf einer anderen Ebene als ‚bspw. das Schreiben oder das Hör-Sehverstehen‘ (CASPARI; SCHINSCHKE 2012CASPARI, D.; SCHINSCHKE, A. Sprachmittlung: Überlegungen zur Förderung einer komplexen Kompetenz. Fremdsprachen Lehren und Lernen, 1, 40-53, 2012. Verfügbar unter: Verfügbar unter: https://elibrary.narr.digital/content/pdf/99.125005/flul201210040.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2017.
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: 40). Nicht umsonst sind die aus den 1980er-Jahren in Deutschland stammenden Begriffe der ‚Sprachmittlung’ und aus den 1990er-Jahren in Italien stammenden Begriffe ‚mediazione linguística’, ‚mediazione linguistico-culturale’ und ‚mediazione interculturale’ im Rahmen der Fremdsprachenforschung auch in der Dolmetschwissenschaft rezipiert worden. Doch während in der Fremdsprachenforschung „die didaktische Diskussion und die Aufgabenvorschläge bislang vor allem auf die funktionalen kommunikativen Kompetenzen einschließlich der entsprechenden Strategien sowie auf die interkulturelle Kompetenz fokussier(t)en“ (Ebenda: 41), hat sich die Forschung im Dolmetschbereich den Zwängen und Herausforderungen ihrer unmittelbaren Nutzung unterworfen und stellte sich damit also einer Dynamik, die von der sozialen Nachfrage diktiert wurde. Mit dem zunehmenden Bedarf an community interpreters in den 1980er und 1990er-Jahren in Europa und in den USA, und mit der zunehmenden Anerkennung dieses Bereiches, „sind viele Vereine ins Leben gerufen und Dienstleistungen bereitgestellt worden, um den Bedürfnissen entgegenzukommen“ (vgl. PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 19-20).

Somit kann festgehalten werden, dass es sowohl Reflexionen als auch konkrete Forschungsversuche zum Thema Sprachmittlung in der Fremdsprachendidaktik und in der Dolmetschwissenschaft gibt. In diesem Sinne ist das Ziel dieses Beitrags, die Gemeinsamkeiten der Wahrnehmungen und Sichtweisen über die Sprachmittlung in beiden Bereichen zu fassen und diese als Tool im Fremdsprachenlernen- und Lehren anzuwenden.

Die Arbeit hin zur Entwicklung der Sprachmittlungskompetenz - die im Übrigen auf allen Sprachniveaus stattfinden kann (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
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) - beinhaltet sowohl schriftliche als auch mündliche Aktivitäten bzw. schriftliche und (informelle) mündliche Überführungen von Inhalten, sei es durch Zusammenfassungen, oder durch Paraphrasierungen. In diesem Beitrag wird demnach die Hypothese vertreten, dass sich SM in beiden Strängen - dem der Dolmetschwissenschaftsdidaktik und dem der Fremdsprachendidaktik - in Aufgaben und Übungen zum großen Vorteil von Sprachenlernenden bearbeiten lässt9 9 Siehe dazu Fußnote 2. .

Im Folgenden werden Aufgaben und Übungen dargestellt, die von den Lerntipps im Lehrwerk ‚Conference Interpreting - A Student´s Practice Book‘ von Andrew Gillies (2013GILLIES, A. Conference Interpreting: a student´s practice book. London: Routledge, 2013.) inspiriert wurden. Da die Zielgruppe nicht aus Dolmetschstudierenden bestand, hat die Workshopleiterin diese gemäß der Sprachkompetenz und dem Ziel des Workshops frei adaptiert.

3. Übungen des Dolmetschtrainings und ihre Anwendung im multilingualen Klassenraum

Wie bereits erläutert, lassen sich Unterschiede im Verständnis von Sprachmittlung seitens der Dolmetschwissenschaft und der Fremdsprachenforschung historisch eruieren. Nichtsdestoweniger lässt sich feststellen, dass es möglich ist, im Klassenraum mit DaF-Lernenden spezifische Übungen, die im ersten Ausbildungsjahr eines Aufbaustudiums der Dolmetschwissenschaft durchgeführt werden, als Sensibilisierungsübungen zur Erhöhung der interkulturellen Sprachmittlungskompetenz anzuwenden.

Während des ersten Ausbildungsjahres im Dolmetschaufbaustudium an einer der ältesten Ausbildungsstätten in Brasilien10 10 Das Dolmetschaufbaustudium der Katholischen Universität PUC-Rio blickt auf eine 40-jährige Geschichte zurück und ist bekannt für die Ausbildung mehrerer Generationen von Dolmetscherinnen und Dolmetschern und für den positiven Einfluss zusammen mit den Verbänden AIIC und APIC auf Professionalisierung des Berufs in Brasilien in den letzten Jahrzehnten. werden in den praktischen Fächern (vor allem in den Fächern Simultandolmetschen I und II) aufeinander aufbauende Teilkompetenzen geübt und erprobt, die im zweiten Ausbildungsjahr dazu dienen sollen, die Gesamtkompetenz des Simultan- und auch Konsekutivdolmetschens zu fördern (oder überhaupt erst zu ermöglichen). Die Grundpfeiler der genannten Dolmetschausbildung sind die der Technik, des allgemeinen Weltwissens, des Sprachwissens und der Berufs- bzw. Marktethik. Die vorgeschlagenen Lernaufgaben sind allesamt auf die Lernprogression abgestimmt und stets sprachsensibilisierend zugleich.

Mit diesem Ziel vor Augen sind drei Übungstypen ausgewählt worden, die versuchsweise darauf hinaus zielten, Studierenden mit B1-Sprachkenntnissen in der deutschen Sprache für die interkulturelle Sprachmittlung zu sensibilisieren. Sie erfüllen zwei, so Caspari & Schinschke (2012CASPARI, D.; SCHINSCHKE, A. Sprachmittlung: Überlegungen zur Förderung einer komplexen Kompetenz. Fremdsprachen Lehren und Lernen, 1, 40-53, 2012. Verfügbar unter: Verfügbar unter: https://elibrary.narr.digital/content/pdf/99.125005/flul201210040.pdf . Letzter Zugang: 29.12.2017.
https://elibrary.narr.digital/content/pd...
: 41), öfters

[…] vernachlässigte Aspekte der didaktischen Diskussion um „Sprachmittlung“ [...]: die systematische Progression in der Förderung der Sprachmittlungsaktivität sowie die gezielte Fokussierung einer Aufgabe auf ausgewählte Aspekte der Sprachmittlungskompetenz.

Sie stimmen somit mit Erkenntnissen der Forschung im Bereich SM überein. Den drei Übungstypen, nämlich Übungen zur ‚thematischen Kontexterschließung‘, zur ‚sprachlichen Flexibilität‘ und zur Erhöhung/Sensibilisierung von ‚Denkgeschwindigkeit‘, entsprechen drei Teilkompetenzen bzw. Aufgaben, die ein ausgebildeter Dolmetscher / eine ausgebildete Dolmetscherin beherrschen muss, um kompetent simultan oder konsekutiv dolmetschen zu können. Der Aufbereitung der Übungstypen mit Blick auf die Arbeit mit angehenden Deutschlehrenden lag die Hypothese zugrunde, dass Kommunikationsübungen den DaF-Studierenden die Möglichkeit bieten würden, mit dem eigenen Lernen kreativer und autonomer umzugehen und daraus schöpfende Kenntnisse und Strategien für informelle Sprachmittlungs- erfahrungen zu nutzen.

Die Gelegenheit bot sich im Jahr 2017, als einer Gruppe von Studierenden im letzten Ausbildungsjahr (im 7. und 8. Semester, i.e. Sprachniveau B1) angeboten wurde, an einem Pilotprojekt teilzunehmen, welches aus einem Workshop in Sprachmittlung und der Begleitung eines interkulturellen Treffens zwei Wochen später in der Universität bestand. Dieser Workshop wurde als Antwort auf eine Anfrage an Dozenten der DaF- Abteilung, Studierende als SprachmittlerInnen für einen Besuch von ausländischen Gästen bereitzustellen, entwickelt: Im Rahmen eines Projektes zum sogenannten Vermächtnis der Olympischen Spiele für die Stadt Rio de Janeiro haben deutsche AustauschschülerInnen die Abteilung Bauwesen und Raumplanung einer öffentlichen Universität besucht und Interviews durchgeführt. Die konkrete Nachfrage nach Kenntnissen der Sprachmittlung - Studierende sind eingeladen worden, als informelle Dolmetscher bei dem Treffen zu fungieren - führte dazu, den Mehrwert der Sprachmittlung für die Erfahrung der Studierenden zu überdenken.

Der insgesamt zweistündige Workshop führte die Studierenden in die Kernidee der Sprachmittlung ein, in ihre Bedeutung für den DaF-Unterricht und darüber hinaus, und gab Einblicke in die Sprachmittlung im Rahmen des Dolmetschaufbaustudiums. Im Folgenden wird der Ablauf des Workshops vorgestellt und sein Mehrwert für das Training von mündlicher Sprachmittlungskompetenz aufgezeigt.

Der Workshop wurde mit einer kurzen Bewusstmachung zum Stellenwert der Sprachmittlung im Rahmen des Sprachenlernens- und Lehrens eingeleitet. Dabei wurden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von informellen Sprachmittlungs- und professionellen Dolmetschaktivitäten hervorgehoben.

Nach der Sensibilisierung über die Besonderheiten von sprachmittelnden Aktivitäten außerhalb des Klassenraumes wurde auf die speziellen Anforderungen des Sprachmitttlungsauftrags an der Universität und dessen Vorbereitung eingegangen. Anschließend wurde der Ablauf des Workshops präsentiert und die einzelnen Übungsarten vorgeführt.

Bei der Übungssequenz zur thematischen Kontexterschließung ging es zum einen in erster Linie darum, die Vorstellungskraft und Antizipierungskompetenz, was die Thematik des Treffens angeht, zu fördern. Zum anderen ging es darum, den Studierenden Werkzeuge zu geben, um das ‚Event‘ linguistisch und kontextuell konkret vorzubereiten. Bei der Übungssequenz zur ‚sprachlichen Flexibilität‘ bestand das Ziel darin, durch morphologische und semantische Flexibilisierung Sätze besser konstruieren zu können. Bei den Übungen zur Erhöhung/Sensibilisierung von ‚Denkgeschwindigkeit‘ bestand das Ziel darin, ein erhöhtes Bewusstsein für die verschiedenen Möglichkeiten der Handhabung von Wörtern und Strukturen zu schaffen, die im Prinzip auch akkurat der Idee des Sprechers entsprechen können. Hauptziel des Workshops war es, die Studierenden auf das Treffen vorzubereiten und die Umsetzung und den Sinn von gezielten Sprachmittlungsübungen im Rahmen der DaF-Ausbildung zu erproben.

3.1. Aufgaben zur ‚thematischen Kontextualisierung‘

Die zwei Übungen, die für diese Phase ausgewählt wurden, entstammen dem Studienprogramm eines inzwischen umbenannten Faches mit Fokus auf die autonome Entwicklung von Datenansammlungs- und Aufbereitungskompetenzen11 11 Vor dem Jahr 2016 hieß das Fach ‘pesquisa temática’ und wurde im zweiten Semester einer viersemestrigen Ausbildung angeboten. Seit der im Jahr 2016 durchgeführten Änderung des Lehrplans wird der Inhalt des Faches schon im ersten Semester einer insgesamt zweisemestrigen Ausbildung angeboten im Rahmen des Faches ‚Einführung ins Konferenzdolmetschen‘. . In der Regel dienen solche Übungen dazu, Studierende in der Dolmetschausbildung im Hinblick eines bestimmten Inhalts (‘Energie’, ‘Wirtschaft’, ‘Politik’) oder eines konkreten Auftrags sprachlich vorzubereiten. Sie bekommen auch Hinweise zur autonomen Ressourcenansammlung und zur sprachlichen und kontextuellen Vorbereitung auf ein Thema oder einen Auftrag. Es sind zwei Lernaufgaben ausgewählt worden, die aufeinander aufbauend konzipiert wurden, um Studierenden für die möglichen Diskussionspunkte und Themen des Treffens zu sensibilisieren und anfangs vorzubereiten.

Die erste praktische Lernaufgabe des Workshops im Rahmen dieser Übungsgruppe war eine Übung zur thematischen Kontextualisierung. Durch ein 10- minütiges Brainstorming zu zweit und anschließende Ergebnisdiskussion im Plenum wurden anhand eines Plakats zu den Olympischen Spielen in Brasilien die Kernideen, Stereotype und aktuellen Thematiken aufgelistet und diskutiert.

Die Übungssequenz ist im Detail wie folgt durchgeführt worden: Studierende haben das Plakat zunächst beschrieben (stereotypisierte Merkmale, Farben, Figuren im Vordergrund und Hintergrund), dann analysiert (die ‘Message’ des Plakats und inwiefern sich die ‘Message’ mit der Realität, wie sie sie während der Megaevents wie z. B. der Olympischen Spiele aufgefasst haben, übereinstimmt). Abbildung 1 zeigt das Plakat, welches als Impuls zur Wortschatzsammlung genutzt wurde. Der gesammelte Wortschatz wurden von den Studierenden mithilfe einer Mindmap anschließend in der Großgruppe erarbeitet.

Abbildung 1:
Plakat ‚Rio de Janeiro 2016‘

Im Anschluss ist die zweite Übung angebahnt worden: die Erstellung einer Mindmap mit Wendungen und Schlagwörtern zum Thema Megaevents im Plenum. Die Wortschatzsammlung und die Mindmap wurden zunächst auf Portugiesisch gemacht bzw. erstellt. Die Follow-up-Aktivität bestand aus einer Einweisung über die Art und Weise der Aufstellung eines Glossars. Ein Beispiel dafür wurde mit den Studierenden erarbeitet (siehe Abbildung 2). Sowohl die von den Studierenden erarbeiteten Wörter (bspw. ‚VLT‘) als auch Wörter aus den von den Veranstaltern bereitgestellten Vorbereitungsunterlagen (bspw. ‚urbanismo‘), wurden dann gemeinsam im Plenumaufgelistet und in Glossarformat auf einer Folie eingeblendet.

Abbildung 2:
Folie ‚Preparando o glossário‘

3.2. Aufgaben zur ‚sprachlichen Flexibilität‘

Herkömmliche Übungen zur sprachlichen Flexibilisierung werden im Rahmen des Dolmetschstudiums in verschiedenen praktischen Fächern quer verlaufend angeboten. Die unten beschriebenen Übungen entstammen dem Fach „language enhancement“ und zielen im Studium darauf hinaus, die Ausdrucksfähigkeit und die sprachliche Geschicklichkeit zu fördern. Die Übungseinheit beinhaltete kleine Übungssequenzen, die in spielerischer Art das Gedächtnis stimulieren sollten und andere Wege der Kommunikation aufzeigen sollten. So begann die Übungssequenz mit der spielerischen Suche nach Synonyma und sprachlichen Lösungen für Situationen, in denen man entweder die passende Übersetzung eines Wortes nicht kennt oder sich nicht daran erinnert. Im nächsten Schritt wurde nach Antonymen gesucht. Die Stammwörter, wofür Synonyme und Antonyme gesucht wurden, waren morphologisch verschieden - mal Substantive, mal Adjektive und mal Verben (entnommen aus den von den Organisatoren des Treffens zur Verfügung gestellten schriftlichen Unterlagen zur Vorbereitung der Studierenden). Anschließend ist ein Gespräch im Plenum geführt worden, um die kulturellen Auswirkungen jedes bevorzugten Wortes oder Ausdrucks und die Schwierigkeiten bei der Suche von exakten Synonymen und Antonymen für jedes in der Übung vorgeschlagene Wort zu diskutieren.

Abbildung 3:
Übung zu Synonyma/Antonyma (Die in der Mindmap erarbeiteten Wörter werden noch einmal aufgegriffen, um Synonyma/Antonyma in erster Linie auf Portugiesisch zu erarbeiten.)

3.3. Aufgaben zur ‚Denkgeschwindigkeit‘

Die Denkgeschwindigkeit ist eine Fähigkeit, welche die sprachlichen und technischen Teilkompetenzen positiv unterstützt und somit auch antrainiert werden kann. In der professionellen Dolmetschausbildung zielen Dozierende darauf hin, Studierenden schrittweise darin zu trainieren, die eigene Denkzeit so zu gestalten, dass angehende DolmetscherInnen die Kontrolle über den eigenen Output besitzen. Somit kann er oder sie die Zeit der eigenen mündlichen Produktion derart verringern und kontrollieren, dass er oder sie währenddessen eigene Strategien aufsuchen kann, um die Gedanken besser zu formulieren oder zu Ende zu führen. Hierfür sind zwei Übungen mit den Studierenden durchgeführt worden: Die erste Aufgabe zielte darauf hin, passende Oberbegriffe zu bestimmten Wörtern zu finden. Anschließend wurden die Oberbegriffe (Hyperonyme und Verallgemeinerungen) im Hinblick auf ihre Genauigkeit und Angemessenheit ausgewertet. Die zweite Übung zielte auf das Trainieren von Umformulierungen und Erklärungen von Begriffen. Die Studierenden bekamen wiederum als Input Wörter und Wendungen aus den Unterlagen zur inhaltlichen Vorbereitung des Treffens und während der Übungsdurchführung ist ihnen seitens der zwei anwesenden Dozenten Hilfestellung geleistet worden.

Abbildung 4:
Folie zur Einübung von Umformulierungen und Erklärungen

4. Schlussbemerkungen

Die Forschung im Bereich der Sprachmittlung und der mündlichen Übersetzung im Sinne des Dolmetschens ist tief in den akademischen Kreisen und in der beruflichen Praxis sowohl in Europa als auch in den USA verwurzelt. Der europäische Referenzrahmen für Fremdsprachen sieht neben den Kompetenzen des ‚Schreibens‘, ‚Lesens‘, ‚Hör(seh)verstehens‘ und ‚Sprechens‘ auch die Sprachmittlung als einen bedeutenden Aspekt für die Schaffung und Aufrechterhaltung von Toleranz, interkulturellem Dialog und Citizenship (EUROPARAT 2001EUROPARAT; Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Berlin et al.: Langenscheidt, 2001.: 25-26). In einer zunehmend globalisierten Welt, welche in steigendem Maße von interkulturellen Interaktionen gekennzeichnet ist, werden solche Kompetenzen sicherlich einen immer höheren Stellenwert erlangen.

In den letzten Jahrzehnten hat die Sprachmittlung dezidiert ihren Weg in den Fremdsprachenunterricht und in die Fremdsprachendidaktik gefunden. Sprachmittelnde Kompetenzen können mit SchülerInnen und Studierenden aller Altersstufen und Sprachniveaus entwickelt und trainiert werden. Die Erfahrung des Workshops diente dazu, neue Überlegungen über die Bedeutung der Sprachmittlung und der interkulturellen Kommunikation sei es im Unterrichtsrahmen oder in anderen sozialen Rahmen zu produzieren.

Eine weitgehende Reflexion über den Umfang des Arbeitsbereiches der Sprachmittlung und dessen Einbettung im Bereich des Fremdsprachenunterrichts findet bereits vielerorts statt und die Aktualität dieser Diskussion sollte Teil unserer Überlegungen als AusbilderInnen sein. Die Entwicklung eines Sprachmittlungsprojektes im Rahmen des Studienfaches Deutsch als Fremdsprache oder als außeruniversitäres Angebot sollte darum in ernster Weise erwägt werden. Die Initiative birgt in sich das Potenzial (1) der erhöhten Sensibilisierung von Studierenden für die interkulturellen Aspekte sprachlicher Kompetenzen, die im Unterricht erarbeitet werden, (2) der Reflexion über die Rolle des Lehrenden/Lernenden als Multiplikator von interkulturellem Wissen und Strategien des Dialogs in der Klasse und außerhalb der Klasse, (3) der Eingliederung von DaF-Studierenden in das berufliche Leben und in den Arbeitsmarkt durch das erfolgreiche Kennen und Können sprachmittelnder Kompetenzen.

Literaturverzeichnis

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  • TAYLOR-BOULADON, V. Conference Interpreting - principles and practice. Adelaide: Crawford House, 2011.
  • 2
    „Dies beinhaltet auch die Vermittlung von Kompetenzen und Strategien, die bei den Lernenden herausgebildet werden müssen, damit Sprachmittlung nicht nur als Unterrichtsziel, sondern darüber hinaus auch in realen Kommunikationssituationen funktionieren kann” (FISCHER 2012FISCHER, J. Übersetzung als Sprachmittlung im DaF Unterricht. Masterarbeit (Master in Deutsch als Fremdsprache: Estudos interculturais de língua, literatura e cultura alemã) - Universität Leipzig und Universidade Federal do Paraná, 2012, 150 S. Erreichbar unter: Erreichbar unter: http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/handle/1884/36198/R%20-%20D%20-%20JENNY%20FISCHER.pdf?sequence=1 . Letzter Zugang: 15.05.2017.
    http://acervodigital.ufpr.br/bitstream/h...
    : 3).
  • 3
    Auf eine tiefgründige Behandlung der Unterscheidungsmerkmale von ‚Aufgaben‘ und ‚Übungen‘ (im Sinne der Unterscheidung zwischen Aufgaben und Übungen wie von FUNK et al. 2014FUNK, H. et al. Aufgaben, Übungen, Interaktion. Deutsch Lehren Lernen 4. München: Klett-Langenscheidt, 2014. erarbeitet) wird hier bewusst verzichtet, da dies den Rahmen des Beitrags sprengen würde.
  • 4
    „Otto Kade (1968), one of the pioneers of translation studies as an academic discipline, used the German term Sprachmittlung (‘language mediation’, or linguistic mediation) as the most comprehensive designation of his object of study, and defined translation and interpreting as the principal conceptual subdivisions thereof” (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 10).
  • 5
    AIIC. “Interpreting is not translating”. aiic.net. 2012. Erreichbar unter: http://aiic.net/p/4002. Letzter Zugang: 20.05.2017.
  • 6
    “The list, as reviewed in Wadensjö (1998: 62-68), includes ‘middleman’, ‘broker’, ‘go-between’ and ‘gatekeeper’, and could be extended by such terms as ‘facilitator’, ‘agent’, ‘advocate’ or ‘conciliator’ (cf. ROBERTS 1997: 13-14). These and other terms are not easily distinguished and exhibit considerable conceptual overlap” (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 13).
  • 7
    “[...] every interpreter is a mediator (between languages and cultures), but not every mediator is an interpreter” (PÖCHHACKER 2008PÖCHHACKER, F. Interpreting as Mediation. In: VALERO-GARCÉS, C.; MARTIN, A. (Hrsg). Crossing Borders in Community Interpreting: definitions and dilemmas. Amsterdam: John Benjamins , 2008, 9-26.: 14).
  • 8
    Laut Pöchhacker “[…] interpersonal mediation cannot be discussed without reference to such features of human interaction as intentions, objectives, expectations, attitudes, status, power or conflicts” (Ebenda).
  • 9
    Siehe dazu Fußnote 2.
  • 10
    Das Dolmetschaufbaustudium der Katholischen Universität PUC-Rio blickt auf eine 40-jährige Geschichte zurück und ist bekannt für die Ausbildung mehrerer Generationen von Dolmetscherinnen und Dolmetschern und für den positiven Einfluss zusammen mit den Verbänden AIIC und APIC auf Professionalisierung des Berufs in Brasilien in den letzten Jahrzehnten.
  • 11
    Vor dem Jahr 2016 hieß das Fach ‘pesquisa temática’ und wurde im zweiten Semester einer viersemestrigen Ausbildung angeboten. Seit der im Jahr 2016 durchgeführten Änderung des Lehrplans wird der Inhalt des Faches schon im ersten Semester einer insgesamt zweisemestrigen Ausbildung angeboten im Rahmen des Faches ‚Einführung ins Konferenzdolmetschen‘.
  • 12

Publication Dates

  • Publication in this collection
    08 Dec 2021
  • Date of issue
    Jan-Apr 2022

History

  • Received
    19 Aug 2020
  • Accepted
    08 Apr 2021
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