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Die Rückenmarksflüssigkeit bei der Cryptococcosis des Nervensystems

ZUSAMMENFASSUNG Auf Grund von 8 beobachteten Fällen versuchen die Verfasser auf die Wichtigkeit der Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit zur Diagnose der Cryptococcosis des Nervensystems aufmerksam zu machen. Sie schreiben die jetzt hõhere Zahl der Diagnose dieser Krankheit einer grösseren Erfahrung und verbesserten Untersuchungsmethoden zu. Sie geben die Untersuchungse-tappen an bei welchen es möglich ist den Pilz in der Rückenmarksflüssigkeit zu finden. Die Verf. halten es für Notwendig bei alien verdächtigen Fällen eine Serie von Untersuchungen beim altäglichen Arbeiten einzuschliessen, durch welche die Auffindung des Parasiten ermöglicht wird. Erstens besteht die Möglichkeit des Verdachtes auf die Anwesenheit des Parasiten bei der Zählung der Liquorzellen in der Zählkammer wo er bei oberflächlicher Untersuchung evtl. mit den roten Blutkörperchen verwechselt werden kann. Die mikroskopische Beobachtung mit wenig Licht, die Anwesenheit des "Keimes" und die Essigsäureprobe erlauben diesen Pilz zu charakterisieren. Zweitens kann bei der Anfertigung des Ausstrichpráparates zur Differentialzáhlung der Liquorzellen ein fettiges Aussehen des ausgestrichenen Materials beobachtet werden. Die Untersuchung des gefärbten Objekträgers zeigt die Parasiten oftmals zusammengeballt innerhalb ihrer gelatinösen Kapsel. In anderen Fällen beobachtet man Formen die ähnlich wie die Bienenwaben aussehen und von den leeren Räaumen herrühren aus denen der Pilz bei der Anfertigung des Ausstrichpräparates herausgerissen wurde. Auch können Riesenzellen beobachtet werden welche den Pilz fogazitiert haben. Drittens ist es sehr gut möglich die Parasiten in nach Gram oder Ziehl gefärbten Präparaten zu identifizieren wo si zusammengeballt, intensiv gefärbt und sehr charakte- ristisch erscheinen. Die Diagnose wird durch das Nativpräparat mit Hilfe chinesischer Tusche sichergestellt wobei der Pilz und seine Kapsel sowie die "Keimformation" vollkommen und unzwiefelhaft dargestellt werden, weiterhin durch die Kultur in Sabouraud's Agar. Weiter studieren die Verf. die Veränderunger der Rückenmarksflüssigkeit beim ersten Liquorexamen in den 8 Fällen. Sie fandn stark erhöhten Liquordruck. Die Zellzahl schwankte zwischen 9 und 411 pro Kubikmillimeter. In zwei Fällen waren trotz des trüben Liquors nur 9 bezw. 18 Zellen pro Kubikmillimeter vorhanden, was auf die Anwesenheit einer grossen Anzahl von Cryptococcus bei kleiner Zellreaktion hinwies. Die vorherrschenden Zelltypen waren in der Mehrzahl der Fälle Lymphozyten. Der Gesamteiweissgehalt war immer erhöht und schwankte zwischen 32 und 140 mgr.%. Der Zucker-gehalt war stets vermindert. Der Cryptococcus war immer in grosser Zahl vorhanden und die höchste beobachtete Zahl war 1.800 Cryptococcus pro mm3. In einem Falle mit sub-akutem Verlauf konnten die Verf. die Veránderunger der Rückenmarksflüssigkeit während 40 Tagen beobachten und fanden, dasse die Intensität dieser Veränderungen paralell mit der Verschlechterung des klinischen Bildes verläuft und entsprechend zunimmt. In zwei anderen Fällen wo die Krankheit einen chronischen Verlauf annahm und die Patienten sich ein, bezw. vier Jahre in Beobachtung befanden, wurde Anfangs auf tuberkulöse Meningitis behandelt. Später wurde diese Fehldiagnose durch ein neues Liquorexamen, wobei besonderer Wert auf die Auffindung des Pilzes gelegt wurde, korrigiert.. Die Verfasser gelangen zu folgenden Schlussfolgerungen: 1) Bei alien verdächting Fällen sollen bei der Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit noch Methoden zugefügt werden durch welche es möglich ist zur Identifizierung des Cryptococcus zu gelangen; 2) Die Anwesenheit des Cryptococcus kann durch aufmerksame Untersuchung und Erfahrung des Untersuchers schon bei der Zellzählung in der Zellkammer verdächtigt werden; 3) Der Cryptococcus ist leichter zu identifizieren nach hämatologischen Methoden, Gram oder Ziehl gefärbten Ausstrichpräparaten, in Nativpräparat mit Hilfe von chinesischer Tusche, durch die Kultur; 4) Die Liquorveränderungen sind denen die bei tuberkuläser Meningitis gefunden werden sehr ähnlich, unter Ausnahme des bakteriologischen Examens.


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