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Sensualidade e regressão nos romances brasileiros de Robert Menasse

[Sensuality and regression in Robert Menasse’s Brazilian novels]

Zusammenfassung:

In diesem Artikel wird das Brasilienbild in Robert Menasses Brasilien-Romanen Sinnliche Gewißheit und Selige Zeiten, brüchige Welt diskutiert. Die Begriffe von Sinnlichkeit und Regression spielen in den Handlungen dieser Romane eine zentrale Rolle, und beziehen sich in erster Linie auf die Schilderungen des Verhaltens der Brasilianern. Die Erleichterung, welche Sinnlichkeit und Regression dem Gewissen ermöglichen, liegt einer dionysischen Freudeerfahrung zugrunde, die auch mit Selbstvergessen verbunden ist. Diese dionysisch-mimetische Erfahrung scheint das eigentliche Thema dieser Romane zu bilden. Es handelt sich um eine kulturfeindliche, ja kulturzerstörerische Freude, um einen Rausch, der die Auflösung des Ichs in einem Kollektivtraum (oder Albtraum) bedeutet, der von Hegel als sinnliche Gewissheit beschrieben wird, und die im Mittelpunkt dieser Romane steht. Die Darstellungen dieses Rausches sind daher als eine Kritik Brasiliens am Ende der Militärdiktatur zu verstehen.

Stichwörter:
Österreichische Literatur; Vergessen; Sinnlichkeit; Dionysismus; Brasilienbilder

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